(Teil 1)
[Quelltext]
Ode an den Herrscherbogen-Pfad [†1]
Anonym
Ihr habt nicht gesehen, wie die Cangcheng voller Langgan, der vom Planeten des empfindungsfähigen Bösen verzehrt wurde, bis zum Ende standhaft blieb.
Ihr habt die Yuanqiao nicht gesehen, die mit Bigui bedeckt auf einem Pfad ohne Rückkehr zum blutroten Stern zieht.
Ihr habt nicht gesehen, wie die Daiyu grün von Shatang wie eine rasende Flamme herabstürzt und wie Lampenöl verbrennt.[†2]
Ihr saht nicht die turbulente Reise in die Tiefen des Alls, wo Menschen und Sterne gleichermaßen vergänglich sind wie ein Schilfblatt.
Am Anfang, als die Welt noch neu war, war das Ödland für unsere Vorfahren noch unbewohnbar.
Wo Nationen zwischen Festungen Krieg führten, wo man das Banner der einfachen Kavallerie wehen sah.
Der weise Herrscher bezwang die örtlichen Fürsten. Mit Aurumatons der Betrug vergeht.
Alle Himmelsrichtungen standen unter einer Herrschaft. Eine geeinte Welt, die unbeugsam steht.[†3]
Das göttliche Volk griff ein und bedeckte den Himmel. Aus Muldrasil strömten diese Untoten.[†4]
Dann stießen Kreuzer und Schlachtschiffe in die Tiefe vor. Nach Sanctus Medicus, durch die Äonen, senden wir Boten.[†5]
Unter den Neun befand sich die Yaoqing, auf der viele Helden wohnten.
Der größte unter ihnen war Herrscherbogen. Durch seinen Bogen sogar Sterne bersten konnten.
Von den blühenden Ufern, wo Bernstein gepflückt wird, bis zu den stellaren Abgründen, wo die Leerwale ziehen ihre Bahnen.[†6]
Von Marionetten, die mit Eisenhämmern entmachtet werden, bis hin zur Vernichtung der Viscorpus und dem Einholen ihrer Fahnen.[†7]
Die Flammen des Krieges wurden von den fünf Navium-Astriger ausgelöscht, die Nebel der Erinnerung an den Flüssen der acht Xianzhou-Schiffe sich erheben.[†8]
Erinnert euch, wie Monarchen die alten Länder regierten, doch der mächtige Herrscherbogen ließ sie alle erbeben.
[Anmerkungen der Redaktion]
[†1] Dieses Gedicht ist in der Odenform verfasst, einer Gattung, die in Reim und Metrum freie Verse verwendet, eine flexible Struktur besitzt und oft Wörter wie „Ode“ im Titel trägt. Um die Lektüre zu erleichtern und aufgrund der Länge des Gedichts haben die Herausgeber dieses Werk in Abschnitte unterteilt, die dem Verlauf der Erzählung folgen.
[†2] Langgan, Bigui und Shatang sind mystische Bäume in der Legende, deren Stämme aus Jade bestehen und die Früchte tragen, die Unsterblichkeit verleihen. Die Daiyu, die Yuanqiao und die Cangcheng sind allesamt Xianzhou-Schiffe, die zerstört wurden. Die Daiyu explodierte im Jahr 1200 des Sternenkalenders während des Feldzugs gegen die Viscorpus, ein Volk von Wesen des Überflusses. Die Yuanqiao ließ sich während des Bürgerkriegs im Jahr 3200 des Sternenkalenders nicht mehr steuern, stürzte in einen Roten Riesen und verschwand vollständig. Die Cangcheng wurde im Jahr 6300 des Sternenkalenders vom aktivierten Planeten Rahu, dem Verschlinger der Welten, verschluckt. Dies deutet darauf hin, dass die Ode nach dem Jahr 6300 des Sternenkalenders verfasst wurde. Es ist aber auch möglich, dass spätere Autoren das Original verändert haben.
[†3] Dieser Abschnitt beschreibt die glorreichen Tage, als der namenlose Herrscher den gesamten Planeten während der Zeit des Alten Reiches der Xianzhou-Allianz vereinte. „Mit Aurumatons der Betrug vergeht“ bezieht sich auf die Geschichte des Herrschers, der alle Waffen verbot und stattdessen Aurumatons und Roboter zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung einsetzte.
[†4] Mit „das göttliche Volk“ sind die Flügelschwinger gemeint, eines der Völker der Wesen des Überflusses. Muldrasil ist die Heimatwelt dieses Volks, ein planetengroßer Riesenbaum, der Energie aus den Sternen bezieht. Hier erfahren wir, dass die Wesen des Überflusses bereits in der Zeit des Alten Reiches Kontakt mit verschiedenen Xianzhou-Klans aufgenommen hatten.
[†5] „Sanctus Medicus“ ist der Schöpfer der Plagen, der über den Pfad des Überflusses wacht. Heute ist dieser Titel hauptsächlich den Gefolgsleuten der Jünger des Sanctus Medicus vorbehalten.
[†6] „Von den blühenden Ufern, wo Bernstein gepflückt wird“ bezieht sich auf die Zeit, als Xianzhou den Bau des Himmlischen Kometenwalls durch den Äon Qlipoth beobachtete. „Wo Leerwale ziehen ihre Bahnen“ bezieht sich darauf, dass die Xianzhou-Allianz um das Jahr 500 des Sternenkalenders mit den Leerenliedwalen in Kontakt kam. Dieses Ereignis hätte vor „Bernstein gepflückt wird“ stattfinden müssen, aber der Dichter hat die Reihenfolge aus Gründen des Sprachflusses umgekehrt. Historischen Aufzeichnungen zufolge wurde der Führer des Herrscherbogens etwa im Jahr 1700 des Sternenkalenders geboren und kann unmöglich an den oben genannten Ereignissen beteiligt gewesen sein. Dies ist offensichtlich eine falsche Verwendung. Dies kommt im Text von nun an wiederholt vor, und einzelne Fälle werden nicht weiter erwähnt.
[†7] „Marionetten, die mit Eisenhämmern entmachtet werden“ bezieht sich auf das Volk der Xianzhou, das den Aurumatons die Kontrolle über die Schiffe entreißt, was um das Jahr 1400 des Sternenkalenders beginnt und mit den Heliobi-Kriegen endet. „Die Vernichtung der Viscorpus“ erzählt von der Schlacht der Xianzhou gegen die Viscorpus um das Jahr 1200 des Sternenkalenders.
[†8] Die „fünf Navium-Astriger“ und die „acht Xianzhou-Schiffe“ sind bildliche Darstellungen, die für die gesamte Flottille der Xianzhou-Allianz stehen. Es handelt sich nicht um eine tatsächliche Zählung.