*Diese drei Seiten allein bilden keine zusammenhängende Geschichte, aber es sieht so aus, als wären diese Seiten aus dem Tagebuch von jemandem gefallen.*
Die Jungs und ich laufen nun schon seit ein paar Tagen in diesem unterirdischen Ort herum.
Jeden Abend vor dem Schlafengehen dachte ich mir, dass das Leben eines Vagabunden nicht einfach ist. Ich hatte schon immer eine schlechte Meinung von den Vagabunden in der Stadt, aber wer hätte gedacht, dass ich einmal als Vagabund unterwegs sein würde? Aber so ist mit dem Wandel der Zeit.
Das verflixte Fragmentum. Ohne es hätte ich es nicht nötig gehabt, von zu Hause wegzuziehen.
Ich hoffe, ich kann heute Nacht in einer Unterkunft schlafen. Außerhalb der Stadt ist es wirklich kalt.
Wir sind im Bergbaugebiet von Felsenstadt angekommen. Der Aufseher hier mochte uns anfangs nicht und wollte uns verjagen, aber schließlich willigte er ein, uns im Minenschacht am Rand wohnen zu lassen.
Es waren schon Leute hier, als wir einzogen. Ich glaube, sie sind eine weitere Gruppe von Vagabunden? Ist es das, was man unter Mitleid versteht?
Dies ist ihre Unterkunft, aber früher war es ein Unterschlupf für Bergleute, die vor Grubenunfällen flüchteten. Irgendwann wurde dieser Minenschacht aufgegeben und die Vagabunden nahmen ihn in Beschlag.
Es ist unangenehm, irgendwo zu wohnen, wo ich nicht hingehöre, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Das stimmt wohl, solange ich einen Unterschlupf habe, in dem ich bleiben kann.
Tag zwei des Aufenthalts bei dieser Gruppe von Fremden. Ich bin am Verhungern, habe keine Kraft und es wäre sinnlos, mit dem Bergbauteam zu schürfen. Außerdem neigen diese Leute dazu, die Vagabunden zu diskriminieren und zu sagen, dass wir mehr schaden als nützen.
Ich habe nie etwas Zwielichtiges getan. Ich hebe höchstens Müll auf, um ihn gegen etwas zu essen einzutauschen. Warum sollten sie auf mich herabsehen?
Es gibt allerdings einen netten Kerl in diesem Team. Ein Kumpel namens Steve, der jeden Tag dasselbe abgewetzte blaue Hemd trägt. Er redet mit mir, also rede ich mit ihm. Er sagte, dass das Team die Hauptader gefunden habe, aber ein paar Mistkerle wären gekommen und hätten sie belästigt, um den Ort für sich zu beanspruchen.
Ich verdiene nicht viel mit dem Aufsammeln von Müll, also habe ich angefangen, dem Bergbauteam mit ein paar Gelegenheitsarbeiten zu helfen. Ich war schließlich Handwerker, also ist das Reparieren der Maschine nicht außerhalb meiner Fähigkeiten. Irgendwie passe ich da rein.
Dieser Steve ist ziemlich klasse. Er hat mich eine Weile beschäftigt und mich dann gefragt, ob ich mit ihnen einen trinken gehen will.
Ich glaube, ich werde als Nächstes dem Team beitreten. Es geht sowieso nur ums Überleben und das hier ist zumindest ein Schritt nach oben.
Ich habe mir die Ader angesehen, die sie gefunden haben. Die ist schon beeindruckend. Kein Wunder, dass die Leute sie für sich behalten möchten.
2. Dezember, Donnerstag
Steve fragte mich, ob ich ihrem Bergbauteam beitreten wolle, um ihnen bei der Wartung der Maschinen zu helfen. Ich habe ja gesagt, solange es etwas zu essen gibt. Ich bin Steve sehr dankbar. Im Gegensatz zu den anderen kümmert er sich wirklich um mich.
Vielleicht spare ich später ein bisschen, um ihn mit den Jungs, mit denen ich gereist bin, in eine nahe gelegene Stadt zum Essen einzuladen. Ich habe gehört, dass es in Felsenstadt ein Grandhotel Goethe gibt und dass die Frau des Besitzers eine ziemlich gute Köchin ist.
Gerüchten zufolge wurde das private Schilddepot eines Bergarbeiters ausgeraubt. Ich vermute, dass es eine Bande von Nichtsnutzen war, die das getan hat, was echt miserabel ist. Wegen ihnen ist die Einstellung des Bergbauteams uns gegenüber in den letzten zwei Tagen noch schlechter geworden.
5. Dezember, Sonntag
Heiliger Strohsack! Ich wachte auf, als ich den Lärm von Kämpfen zwischen der Bande und dem Minenteam hörte. Ich verstecke mich besser weiter in diesem Unterschlupf.
Anscheinend war die Wildfeuer hier und versuchte zu schlichten, aber selbst sie konnten die beiden Seiten nicht dazu bringen, aufzuhören. Schließlich tauchte ein Haufen Maschinen auf, um die beiden Gruppen zu trennen.
Ich hoffe, es ging allen gut. Ich bin noch nicht dazu gekommen, Steve zum Essen einzuladen. Vielleicht schaue ich nach ihm, wenn das alles vorbei ist.
Ich habe zwei Tage lang nach Steve gesucht und er ist nirgends zu finden. Niemand aus dem Bergbauteam hat ihn gesehen.
Wohin ist er verschwunden? Was ist an diesem Tag passiert? Ich habe gehört, dass diese Roboter die Menschen beschützen sollen. Oh nein, ist etwas Schlimmes passiert?
Ich vermute, dass Steve an diesem Tag nicht zur Arbeit ging und woanders hinging.
Also, was für eine dramatische Wendung der Ereignisse. Jetzt habe ich wirklich niemanden mehr. Endlich habe ich einen neuen Freund gefunden und jetzt ist er verschwunden.
Es gibt hier nichts mehr für mich. Ich kann genauso gut meine Sachen packen und morgen abreisen.
Ich frage mich, ob ich Steve jemals wiedersehen werde.