Archivum Honkai: Star Rail

Tagebuch über Haustier Sesam

(I)

Ich habe gehört, dass man mehr Geld mit dem Finden uralter Relikte verdienen kann als mit Bergbau, also habe ich ein paar Bekannte meines Vaters um Hilfe gebeten.

Zwei Wochen später war das einzige Relikt, das ich gefunden hatte, so etwas Ähnliches wie ein Rand-Zähler – es sah nur etwas kleiner aus. Ich weiß nicht viel über Relikte, deshalb habe ich für etwas Kleingeld Balaway die Grubenlampe engagiert, um eine Einschätzung vorzunehmen.

Herr Balaway sagte, das Relikt sei ein „virtuelles Haustier“. Menschen der Alten Welt fütterten es mit Bildern ihrer eigenen Haustiere. Durch das Gerät konnte das Haustier dann für immer mit seinem Besitzer leben.

Ich wusste nicht, was ein Haustier ist, also fragte ich ihn. Laut der Grubenlampe ist ein Haustier ein Luxusgegenstand – etwas, das man füttern und um das man sich kümmern muss. Ich hatte überhaupt kein Interesse daran.

Balaway erwähnte, dass man für die Teile im Innern etwas Geld bekommen könne, aber ich solle mir nicht allzu viel Hoffnung machen, da Boss Svarog sehr wahrscheinlich nicht daran interessiert sei.

Was zum Henker. Ich dachte, man könnte damit mehr Geld als mit Bergbau verdienen.


(II)

Zum Glück ist alles virtuell. Ich habe es mit einem Haufen Essen und Trinken gefüttert.

Ich schaffe es selbst kaum, zu überleben, es wäre unmöglich für mich, ein richtiges Haustier zu halten. Dank diesem „virtuellen Haustier“ kann ich ein richtiger Haustierhalter sein.

Der Freund meines Vaters sagt, er suche für mich nach einem Käufer. Irgendwie würde ich es aber nun gerne behalten. Nun gut, ich schätze, ich helfe einfach dem nächsten Besitzer, indem ich mich bis dahin darum kümmere ... Ich glaube, heute ist Sesams Badetag.

Übrigens, ich habe es Sesam genannt. Niedlich, oder?


(III)

Ich hätte nicht gedacht, dass virtuelle Haustiere auch krank werden.

Ich ging zu Natasha, damit sie sich Sesam mal anschaut. Sie sagte, sie könne nichts tun und schickte mich zur Grubenlampe. Ich hatte gehört, sie sei eine großartige Ärztin, warum konnte sie Sesam also nicht helfen?

Hab keine Angst, Sesam, Papa ist ja hier. Halt durch.


(IV)

Sesam geht es wieder gut!

Puh, ich habe mir die letzten zwei Tage solche Sorgen gemacht, dass ich nicht mal essen konnte! Ich bin so erleichtert! Ich muss es allen erzählen, sie müssen erfahren, dass Sesam wieder gesund ist!

Bald ist Sesams Geburtstag, deshalb werde ich für die Feier ein paar Felsenkrabben besorgen! ... Auch wenn es nicht wirklich etwas essen kann ...


(V)

Oh nein! Sesam wurde von einem Haufen Banditen gestohlen! Diese Diebe! Diese Plünderer! Gesindel!

Ich erkenne ihre Gesichter, das sind Schurken aus dem Vagabundenlager – sie sind gut darin, Relikte zu verkaufen. Sie waren letztes Mal bei der Ärztin und haben von Sesam gehört.

Verdammt! Ich werde Sesam zurückbekommen, und wenn ich dafür mit dem Leben bezahle!


(VI)

Sesam! Oh, mein lieber Sesam! Wie konnte man dich nur zum Verschrotten verkaufen ...

Als ich sie fand, sagten sie, sie hätten Sesam bereits an Svarogs Vagabunden verkauft, und dass es sehr wahrscheinlich schon zerlegt worden sei ...

Oh, Sesam! Jetzt wo du weg bist, wäre es sinnlos für mich, gegen sie zu kämpfen ... Wie konnte das nur passieren? Ich wünschte, ich wäre tot ...

Nachdem ich ein Grab für Sesam gemacht habe, könnte ich vielleicht ... Na ja, ich will nur sagen ... Vielleicht sollte ich mir eine Kristalleidechse besorgen.


(VII)

Diese Eidechse ist so lästig, ich bin fertig damit.