Die Sopranistin Sara hat kürzlich mit der Oper Es war einmal in einem schneebedeckten Land ein starkes Comeback gegeben, nachdem sie aus gesundheitlichen Gründen ein halbes Jahr lang nicht auf der Opernbühne stehen konnte. Die Vorpremiere für die Medien von Es war einmal in einem schneebedeckten Land sorgte gestern Abend mit seiner Starbesetzung und deren hervorragender Leistung für heiße Diskussionen unter den anwesenden Journalisten.
Sara, Gewinnerin des Goliard-Preises, sechsmal nominiert als beste Opernsängerin und eine echte Grande Dame der Opernwelt, kennt die Höhen und Tiefen des Geschäfts schon lange. Und doch konnte sie die Tränen im Gespräch über Es war einmal in einem schneebedeckten Land nicht zurückhalten.
„Ich wollte die Rolle der Alisa Rand nicht annehmen. Ich dachte, mein Körper hätte sich noch nicht vollständig erholt, und meine Resonanz in den hohen Tonlagen war nicht so klar wie früher. Aber Carola sagte mir, dass dies ihre letzte Arbeit sei, bevor sie der Oper Lebewohl sagt. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich also, diese Rolle zu übernehmen.“ So erklärte uns Sara, welche Irrungen und Wirrungen ihren Weg zur Rolle der Obersten Wächterin Alisa Rand in Es war einmal in einem schneebedeckten Land begleitet haben.
Bereits seit mehr als zehn Jahren arbeitet die legendäre Operndirigentin Carola nun schon mit Sara zusammen, die damals gerade ihren ersten Auftritt auf der Opernbühne hatte. Sara hatte ihr Literaturstudium an der Universität von Belobog abgebrochen, um ihren Traum vom Singen zu verwirklichen. Carola hingegen war bereits eine legendäre und in ganz Belobog bekannte Dirigentin. Zwischen ihr und Sara bestand nicht nur ein großer Altersunterschied, sondern sie befanden sich auch an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrer Karriere. Wie wurden sie so gute Freundinnen?
„Ich war sehr jung, und wie viele junge Leute hatte ich einen großen Appetit, aber kein Geld. Meine Freundschaft mit Carola begann mit einem Essen.“ Die heute legendäre Sopranistin erzählte von ihrer ersten Begegnung mit Carola. Sie lernten sich bei einer Wohltätigkeitsgala kennen, die von einem Theater veranstaltet wurde. Sara war gerade mit dem Essen beschäftigt, und Carola hielt auch einen Teller in der Hand. Sie trafen sich dann vor demselben Gericht. Mehr als ein Jahrzehnt später verbindet die beiden Frauen neben ihren kulinarischen Vorlieben eine enge Freundschaft.
Leider hat Carola beschlossen, sich aufgrund ihres hohen Alters zurückzuziehen, und Es war einmal in einem schneebedeckten Land zu ihrem Abschiedswerk erklärt. Sara erzählte uns, dass Carola nicht die Einzige war, die mit Es war einmal in einem schneebedeckten Land einen lang gehegten Traum verwirklich wollte. Der Regisseur Figaro wollte sich mit einem ernsten Drama, in dem eine Gruppe von Menschen im Mittelpunkt steht, einer neuen Herausforderung stellen und so einen perfekten Einstieg für seine berufliche Neuorientierung finden. Etablierten Opernlegenden wie Sara, Carola und dem Komponisten Andrew ging es indes um Innovation und die Schaffung eines neuen Weges für die Oper.
„Wenn du das Programmheft oder die Flyer von Es war einmal in einem schneebedeckten Land gelesen hast, weißt du, dass es eigentlich eine Geschichte über eine Gruppe von Menschen ist, auch wenn ich als weibliche Hauptrolle genannt werde“, erklärte Sara. Es war einmal in einem schneebedeckten Land behandelt die Geschichte von sechs legendären Obersten Wächterinnen von Belobog und erzählt ihr glanzvolles Leben bis hin zu ihren Nachfolgerinnen. Abgesehen von Sara, die Alisa Rand spielt, werden über die Hälfte der Figuren von neuen Schauspielerinnen gespielt. Sara und ihre Kolleginnen, die „Lebenden Opernlegenden“, wollen jungen Menschen helfen, sich in dieser Branche einen Namen zu machen, indem sie etablierte Darsteller mit Newcomern zusammenbringen – so wie sich Sara und Carola vor Jahren kennengelernt haben. Da Carola im Begriff ist, die Bühne zu verlassen, möchte Sara die Geschichte ihrer Freundschaft auf diese Weise weiterführen.
„Auf die Leidenschaft, die keine Gegenleistung verlangt. Auf die Träume, die uns nicht umkehren lassen. Und auf die Zukunft der Oper.“ Lächelnd erhob Sara ihr Glas Wasser. Indem sie Wasser statt Alkohol trank, brachte sie ihre aufrichtigen Wünsche für die Zukunft der Oper zum Ausdruck.